Torah-Abschnitt MIKEZ – Bereshit (1. Mose) 41:1- 44:17
Chanukka-Sonderausgabe 2021/5782
Aber Rut sagte: “Dränge mich nicht, dich zu verlassen. Ich gehe nicht weg von dir! Denn wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, will auch ich sterben und begraben werden. Der Herr möge mir alles Mögliche antun, aber nur der Tod wird mich von dir trennen!” Rut 1:16-17
Shabbat Shalom, liebe Geschwister!
In den westlichen Gesellschaften, die voller Humanismus und Unglauben sind, machen einige christliche bzw. messianische Gläubige in Bezug auf diese beiden Themen einen verwirrten Eindruck. Viele von ihnen bezeichnen wahre Loyalität, Hingabe und entschiedene Verpflichtung einer Sache oder einem von Gott eingesetzten Leiter gegenüber als Götzendienst. Sie können nicht zwischen dem einen und dem anderen unterscheiden, weil ihr humanistischer Verstand darauf traininert wurde, im Namen der “Freiheit” gegen alle menschlichen Autoritäten zu rebellieren.
“Mirjam und Aaron machten Mose Vorwürfe, weil er eine Äthiopierin geheiratet hatte.” 4. Mose 12:1
Aus diesem Grund fällt es den meisten Pastoren und Leitern schwer, ihre Schafe zurechtzuweisen, die rebellischen zu korrigieren und die Sünder zur Rede zu stellen. Stattdessen streicheln sie ihnen die Ohren und erfreuen ihre Sinne. In den westlichen Gesellschaften gibt es nur sehr wenige, die Leitern treu bleiben, die ihre Herde lieben und sie ermahnen, sie zurechtweisen und lehren. Die meisten Pastoren, Bischöfe und Leiter werden eher zu “Motivations- oder Inspirationslehrern” als zu wahren Vätern und Müttern im Glauben, die bei Bedarf auch ihre Autorität einsetzen, um ihre Kinder zu korrigieren.
“Denn es kommt eine Zeit, in der die Menschen nicht mehr auf die gesunde Lehre hören werden. Sie werden sich von ihren eigenen Wünschen leiten lassen und immer wieder nach Lehrern Ausschau halten, die ihnen sagen, was sie gern hören wollen.” 2. Tim. 4:3
Ja, wir Leiter sind dazu berufen, zu inspirieren, indem wir Visionen vermitteln und andere motivieren, aber nicht so, wie es der Humanismus tut, indem er Menschen ‘aufpumpt’ oder ihr Ego aufbläht, damit sie sich gut fühlen. Wir sind vielmehr dazu aufgerufen, sie zu motivieren, indem wir sie anweisen, Yah (Gott) über alles zu fürchten. Ihn so sehr zu fürchten, dass sie die Sünde hassen.
“Alle, die den Herrn achten, hassen das Böse. Deshalb hasse ich Hochmut, Stolz, ein Leben voller Unrecht und Lüge.” Spr. 8:13 NL
Es ist die Ehrfurcht vor YHVH, die Menschen dazu bringt, ihr Wort zu halten, ihre Verpflichtungen einzuhalten und ihm und den Leitern, Gemeinden und Teams, denen du zugeteilt wurdest, treu zu bleiben, auch wenn es schwierig wird. Doch allzu oft führen Kränkungen, Bitterkeit und tätige Sünde dazu, dass Menschen über ihre geistlichen Leiter urteilen und sie verraten. Mit dem Finger auf eine göttlich ernannte Leitung zu zeigen und sie anzuklagen ist ein Zeichen von Rebellion.
„Und sie sprachen: Redet denn der HERR allein durch Mose? Redet Er nicht auch durch uns? Und der HERR hörte es. 4. Mose 12:2
Ständige Kritik an der Leitung ist ein Zeichen von geistlichem Stolz und Selbstbezogenheit. Dies wird in der Bibel mit Aussatz verglichen.
„Nach diesen Worten entfernte sich der HERR voller Zorn, und die Wolke verschwand vom heiligen Zelt. Als Aaron sich zu Mirjam umdrehte, war ihre Haut weiß wie Schnee, denn sie war aussätzig geworden!“ 4. Mose 12:9-10
Unterordnung unter Autorität ist heutzutage im Westen sehr unbeliebt. So unbeliebt, dass Paulus, der jüdische Heidenapostel, als “beleidigend” gegenüber seinen Mitbürgern gelten würde, lebte er im Amerika des 21. Jahrhunderts. Sieh dir an, wie er die immer wiederkehrende grobe Sünde von Unzucht in seiner Herde verurteilte.
“Auch wenn ich nicht persönlich anwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch und habe das Urteil über den Mann, der das getan hat, bereits gefällt. Wenn ihr euch im Namen von Yeshua, dem Herrn, versammelt, so werde ich im Geist anwesend sein, und die Kraft des Herrn ist mitten unter euch. Dann sollt ihr den Mann aus der Gemeinde ausschließen und dem Satan übergeben, damit seine sündige Natur vernichtet und er selbst gerettet werden kann, wenn der Herr wiederkommt. Es ist schlimm, dass ihr auf eure geistliche Reife stolz seid und gleichzeitig so etwas zulasst. Erkennt ihr denn nicht, dass nach kurzer Zeit alle in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn ihr auch nur einen von euch ungehindert sündigen lasst?” 1. Kor 5:3-6
Yeshua selbst würde als unfreundlich und zu grob in seiner Art und Weise zu predigen angesehen werden. Sieh dir an, wie er uns anwies, mit Sünde umzugehen – das klingt unbarmherzig!
“Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen. Wenn dich also dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du unversehrt in die Hölle geworfen wirst. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, verstümmelt zu sein, als unversehrt in die Hölle zu kommen.” Matth. 5:28-30 HFA
Der Bruder von Yeshua und Hauptbischof der Gemeinde in Jerusalem würde als extrem unfreundlich und hart gelten, wenn er in unseren Tagen leben würde. Lies seine “harten” Worte.
“Kommt zu Gott, und Gott wird euch entgegenkommen. Wascht euch die Hände, ihr Sünder; reinigt eure Herzen, ihr Zweifler! Erkennt eure Schuld und weint darüber; klagt und trauert! Seid traurig, statt zu lachen, und niedergeschlagen, statt euch zu freuen. Wenn ihr eure Schuld vor dem Herrn eingesteht, wird er euch wieder aufrichten.” Jak. 4:8-10
Prüfe dich selbst! Würdest du eine Gemeinde verlassen, deren Leiter so mit ihren Schäfchen umgehen? Und wenn du derjenige wärst, der sündigt, würdest du dich über eine solch “grobe Behandlung” ärgern, die keine Rücksicht auf deine “sensibles Wesen” nimmt? Wenn du dich mehr um deine “empfindlichen Gefühle” kümmerst, als dass Dir das Herz darüber bricht, weil du Yah mit deinem sündigen Verhalten kränkst, dann bist du ein Götzendiener! Du betest das “Selbst” an, den Gott dieser Generation.
“Ich habe das alles doch geschaffen, Himmel und Erde kommen aus Meiner Hand! Dennoch achte ich auf die Menschen, die in Not sind. Ja, Ich kümmere mich um die Verzweifelten und um alle, die voll Ehrfurcht auf Meine Worte hören.” Jesaja 66:2
Außerdem gilt es heutzutage als Götzendienst, wenn man Menschen gegenüber loyal und verbindlich ist und einen Bund mit ihnen eingeht, egal ob man dabei lebt oder stirbt. Die Bundesfreundschaft zwischen David und Jonathan würde heute als “götzendienerische Beziehung” betrachtet werden.
Die bedingungslose Hingabe und der Gehorsam von Rut gegenüber ihrer jüdischen Schwiegermutter Naomi wären in der westlichen Kultur unvorstellbar.
David nannte Saul “meinen Vater”, selbst als dieser versuchte, ihn aus Eifersucht zu töten. Und Samuel blieb Eli treu, selbst nachdem er von Yah eine direkte Prophetie gegen ihn erhalten hatte. Er blieb demütig und erhob sich nicht gegen seinen geistlichen “Vorgesetzten”. Samuels Ergebenheit und Loyalität gegenüber Eli war der Grund, warum er ein so mächtiger Prophet wurde. Er wusste, wie wichtig es ist, sich einer unvollkommenen Autoritätsperson unterzuordnen und wie wichtig Bundestreue ist.
“Als Samuel heranwuchs, war der Herr mit ihm, und ließ alle Voraussagen Samuels eintreffen.” 1. Samuel 3:19
Leider haben sich diese negativen Züge des Humanismus über das Internet in der ganzen Welt verbreitet. In Gesellschaften, die als “primitiv” gelten, werden Begriffe wie Hingabe und Loyalität jedoch immer noch viel mehr geschätzt als im Westen, und Pastoren und Leiter können ihre Schafe mit mehr Freiheit zurechtweisen und korrigieren. Yah ruft uns jedenfalls dazu auf, die Pastoren und Leiter, die er uns zugewiesen hat, zu ehren und ihnen zu gehorchen.
“Hört auf die Leiter eurer Gemeinden und ordnet euch ihnen unter. Sie müssen einmal Rechenschaft über euch ablegen, denn sie sind für euch verantwortlich. Macht ihnen das nicht zu schwer; sie sollen doch ihre Aufgabe mit Freude tun und sie nicht als eine bedrückende Last empfinden. Dies würde euch nur selbst schaden.” Hebr. 13:17
Wenn wir in der Furcht Yahs wandeln, sind wir sehr vorsichtig, wie wir die Autoritäten in unserem Leben behandeln. Deinem Ehemann, Pastor, Leiter, Glaubensbrüdern und -schwestern gegenüber loyal zu sein, ist KEIN Götzendienst, sondern es ist der Weg des Bundes. Wir haben durch Yeshua einen Blutbund miteinander. Das führt dazu, dass wir unser Leben für Ihn und Sein Reich und füreinander hingeben.
“Niemand liebt seine Freunde mehr als der, der sein Leben für sie hergibt.” Joh. 15:13
Das bringt uns dazu, unser Wort zu halten, auch wenn es uns ruiniert.
“Ein Lied Davids. Herr, wer darf in deinen Tempel kommen? Wen lässt du weilen auf dem heiligen Berg?“ „Nur Menschen, die in allem dem Herrn gehorchen und jederzeit das Rechte tun. Sie denken und reden nur die Wahrheit. Sie machen niemand bei anderen schlecht, tun nichts, was ihren Freunden schadet, und bringen ihre Nachbarn nicht in Verruf. Sie verachten die, die Gott verworfen hat, und ehren alle, die den Herrn ernst nehmen. Sie tun, was sie geschworen haben, selbst dann, wenn es ihnen Nachteil bringt.” Psalm 15:1-4 GNB
Das bringt uns dazu, unser Wort zu halten, auch wenn uns das zugrunde richtet.
Zu viele brechen den Bund, verlassen Gemeinden und fügen ihrer geistlichen Familie wegen Gekränktsein den Schmerz von Verrat zu. Kränkungen sind ein Köder des Satans, der die Gemeinde schwach und offen für die Angriffe des Feindes hält. In jeder Gemeinde gibt es unvollkommene Leiter und unvollkommene Menschen. Dem zu entfliehen bedeutet, diese Lektion immer wieder zu wiederholen. Hier mein Rat an dich:
Schätzt die Zurechtweisung eurer Leiter, nehmt ihre Korrektur und Zurechtweisung an, demütigt euer Herz, wenn ihr mit Sünde konfrontiert werdet, bleibt euren Pastoren und Leitern und ihrer Vision treu und hört auf, diejenigen, die treu und gläubig sind, “Götzendiener” zu nennen. Es ist höchste Zeit zu lernen, Verpflichtungen aus dem Bund und dem Reich Gottes einzuhalten, auch wenn es uns selbst wehtut.
“Jeder, der keine Freundschaft pflegt mit denen, die Gott verworfen hat, sondern alle achtet, die dem HERRN mit Ehrfurcht begegnen. Jeder, der hält, was er geschworen hat, auch wenn ihm daraus Nachteile entstehen.” Psalm 15:4 GNB
Die Flucht aus herausfordernden Beziehungen aufgrund von Kompromissen, Kränkungen oder Selbstschutz hat in vielen Gemeinden eine Tränenspur hinterlassen und einen Mangel an wahren Arbeitern, die ihr Kreuz tragen und ihre Hände an den Pflug legen, ohne zurückzuschauen, hervorgerufen. Zum Tragen deines Kreuzes gehört auch, dass du im Bund bleibst, in den Yeshua dich entgegen aller widrigen Umstände gepflanzt hat.
Ihm antwortete Yeshua: “Wer beim Pflügen nach hinten schaut, den kann Yah in Seinem Reich nicht brauchen.” Luk. 9:62
Aus diesem Grund sagte er: “Wie oft soll ich meinem Bruder vergeben?” Vergebung spielt eine wichtige Rolle dafür, den Bund nicht zu brechen, egal in welcher Beziehung, einschließlich Ehen und Gemeinden.
„Wenn ihr den Menschen aber nicht vergebt, dann wird euer Vater auch eure Verfehlungen nicht vergeben.“ Matth. 6:15
Kränkungen werden immer aus Stolz heraus geboren! Selbst eingesetzte Propheten beschuldigen Leiter aus ihrem so genannten “Unterscheidungsvermögen” heraus. Und wenn ihre “Unterscheidung” zurückgewiesen wird, brechen sie den Bund aus geistlichem Stolz und Gekränktheit heraus. Sie glauben, dass sie es besser wissen als der (von Gott) eingesetzte Leiter. Hier ist meine Weisung an dich:
Wenn du glaubst, dass Yah dir ein Wort für einen Leiter gegeben hat, dann teile es diesem Leiter nach viel Gebet und Fasten alleine mit. Gehe nicht herum und erzähle deine Beurteilung anderen und destabilisiere so die Gemeinden. Wenn der Leiter dich gehört hat, überlasse ihn oder sie der Hand Yahs. So wie Samuel es mit Eli tat. Du aber bleibst loyal und hältst deine Zusagen und Verpflichtungen ein, ohne durch Stolz und Gekränktheit Spaltung auszulösen.
“Denn was wir erkennen, ist immer nur ein Teil des Ganzen, und die prophetischen Eingebungen, die wir haben, enthüllen ebenfalls nur einen Teil des Ganzen.” 1. Kor. 13:9
Sei demütig und lasse einen Spielraum für Fehler in dem, was du als dein Unterscheidungsvermögen bezüglich der Leiterschaft ansiehst. Unsere Sicht und auch unsere prophetischen Eindrücke sind Stückwerk. Wir haben alle noch blinde Flecken. Beurteile nichts vor seiner Zeit. Meide geistlichen Stolz wie die Pest und nimm’ den erhobenen Zeigefinger gegen deine Leiterschaft herunter.
„Sie schlossen sich gegen Mose und Aaron zusammen und sagten zu ihnen: ‘Ihr seid zu weit gegangen! Jeder Israelit ist heilig und der Herr ist mitten unter uns. Warum stellt ihr euch über das Volk des Herrn?‘” 4. Mose 16:3 NL
Bleibe loyal, dann bist du keiner, der sich selbst vergöttert, und seinem eigenen geistlichen Stolz dient. Es erfordert Demut und wahre Liebe und Ehre, unvollkommenen Leitern, die eine perfekte Sache anführen, treu zu bleiben. Aber das ist der biblische Weg. Es ist sehr gefährlich, sich gegen eine göttlich eingesetzte Führung aufzulehnen.
“Die Erde öffnete ihren Rachen und verschlang sie mit allem Hab und Gut, mit ihren Familien und allen Anhängern Korachs. So stürzten sie mit allem, was zu ihnen gehörte, lebendig zu den Toten hinab, und die Erde schloss sich über ihnen. So wurden sie mitten aus der Versammlung weggerissen.” 4. Mose 16:32-33
Arbeite dich durch deine Beziehungen im Reich Gottes, anstatt vor ihnen zu fliehen, weil dein Fleisch sich unwohl fühlt. Bleibe im Bund mit den Menschen, auch wenn sie nicht perfekt sind, aber ihr Bestes tun, Yeshua zu folgen. Wenn sie dir auf die Nerven gehen, wenn sie einen anderen Charakter haben als du, dann lerne, sie bedingungslos zu lieben und reife in deinem Wandel mit dem Messias. Wir sind dazu berufen, loyal zu sein, nicht selbstbewusste und egoistische Götzendiener, die allen Unannehmlichkeiten in Beziehungen ausweichen. Das ist der Schlüssel für alle gesunden Beziehungen, Ehen und gesunden Gemeinden:
Das ist wirkliche LOYALITÄT (d.h. Treue). Lasst uns Menschen sein, die ihr Wort halten, auch wenn es uns weh tut, und die sich nicht ändern, lasst uns vertrauenswürdig und treu sein. Dann werden die Pforten der Hölle uns nicht überwältigen!
“Viele Menschen behaupten, sie seien zuverlässig, aber wo findet man einen Menschen, der wirklich treu ist?” Spr. 20:6
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Eure israelischen Mentoren und Freunde,
Hauptbischöfin Dominiquae und Rabbi Baruch Bierman
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